Weiter Theater bei den Wuppertaler Bühnen

Artikel aus der Fraktionszeitung DIE LINKE im Rat 29

Nachdem die SPDCDU-Mehrheit ihren Ratsbeschluss über Bord geworfen hat, nach dem Opernhaus auch das Schauspielhaus zu renovieren,  hat sich eine Bürgerinitiative gebildet. Sie will das Schauspielhaus als Spielstätte erhalten. An der ersten Kundgebung mit heißer Suppe und Kuchen nahmen über hundert Menschen teil. Die Facebook-Seite „Schauspielhaus Wuppertal Initiative“ hat über Tausend Freunde und freut sich über Ihre Unterstützung. An der Flugblatt-Aktion bei der Premiere von „Maria Stuart“ haben sich auch Stadtverordnete der LINKEN beteiligt. Wir hoffen, dass diese erfreuliche Entwicklung anhält und die Initiative Schauspielhaus Wuppertal ihr Ziel erreicht.

Weniger erfreulich ist die Entwicklung bei der Oper. Es hat sich bewahrheitet, dass das gesamte künstlerische Personal entlassen wird. Die dahinter stehende „Künstlerische Konzeption“ bedeutet: Es gibt zukünftig  nicht mehr durch die gesamte Saison Musiktheater-Aufführungen. Stattdessen werden in „en suite-Betrieb“ die eigenen Inszenierungen und Eingekauftes einige Aufführungen lang hintereinander weg gezeigt, dann herrscht wieder Stille. Das Profil des Hauses geht damit verloren. Diese Neu-Konzeption wurde nicht im Kulturausschuss erörtert. Da gehört aber die Stellungnahme/Diskussion hin, wie sich eine ganze Stadt ihr Musiktheater vorstellt. Dort ist der Ort, an dem die Diskussion darüber stattfinden muss, wie sich eine ganze Stadt ihr Musiktheater vorstellt. Stattdessen wird das Thema unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Aufsichtsrat der Wuppertaler Bühnen behandelt als handele es sich um Geheimpatente oder Gewinnpläne eines Unternehmens. Zu diesen Demokratiedefiziten gehört, dass man erst über die Tagespresse erfährt, was der Dezernent Nocke plant. Erst auf beharrliches Nachfragen unseres Kulturausschuss-Mitgliedes wurde übrigens deutlich, dass die von Nocke als Grund für die Trennung von den beiden bisherigen Intendanten genannten sinkenden Zuschauerzahlen falsch sind und der Vorwurf: „Die spielen das Theater leer“ vorgeschoben war.

Eine Theaterpädagogik, die bisher junge Leute an die Bühnen bringt/heranführte, wird es zukünftig nur noch als angehängtes Arbeitsgebiet, aber nicht mehr von spezialisierten MitarbeiterInnen geben, das musste Nocke ebenfalls widerwillig einräumen. Die von den Theaterfreunden beim Kürzungsbeschluss in Aussicht gestellten Spenden blieben rd. 100.000 Euro unter den großspurigen Ankündigungen des Kämmerers Slawig. „Die spielen das Theater leer“ muss von der Stadtspitze gesagt werden.