Kulturkooperation – Fusion oder Kernschmelze

Ratsfraktion DIE LINKE

DIE LINKE im Rat kritisiert die vorgeschlagene Fusion der Orchester als finanzpolitische Luftbuchung, kulturpolitischen Abstieg und Abwertung des Generalmusikdirektors.

 

Das langerwartete Gutachten stellt Vor- und Nachteile verschiedener denkbarer Formen der Zusammenarbeit vor. Das auftragsgemäß wichtigste Bewertungskriterium ist "die Höhe der finanziellen Effekte". Der Lenkungsausschuss verspricht sich offenbar von einer Orchesterfusion am meisten. Allerdings treten dabei "erste effektive Einsparungen im Jahre 2023, d. h. 12 Jahre nach der Fusion ein". Für die ab 2011drohende Überschuldung der Stadt Wuppertal bringt die Fusion also keine Entspannung. "Es bleibt dabei, dass Bund und Land endlich den notleidenden Kommunen wie Wuppertal die nötigen Mittel für den Kultur- und Sozialbedarf bereitstellen müssen.

DIE LINKE im Rat kritisiert die vorgeschlagene Fusion der Orchester als finanzpolitische Luftbuchung, kulturpolitischen Abstieg und Abwertung des Generalmusikdirektors.

Das langerwartete Gutachten
stellt Vor- und Nachteile verschiedener denkbarer Formen der Zusammenarbeit vor. Das auftragsgemäß wichtigste Bewertungskriterium ist "die Höhe der finanziellen Effekte". Der Lenkungsausschuss verspricht sich offenbar von einer Orchesterfusion am meisten. Allerdings treten dabei "erste effektive Einsparungen im Jahre 2023, d. h. 12 Jahre nach der Fusion ein". Für die ab2011drohende Überschuldung der Stadt Wuppertal bringt die Fusion also keine Entspannung. "Es bleibt dabei, dass Bund und Land endlich den notleidenden Kommunen wie Wuppertal die nötigen Mittel für den Kultur- und Sozialbedarf bereitstellen müssen. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, gehen in der Stadt ohnehin alle Lichter aus" betont der kulturpolitische Sprecher der Linken im Rat, Bernhard Sander.

Kulturpolitisch befürchtet Sander allerdings erheblichen atmosphärischen Flurschaden. "Die von der WZ veröffentlichte Aufforderung der bergischen Oberbürgermeister an Herrn Jung, er möge Herrn Kamioka maßregeln, zerschlägt unwiederbringlich Porzellan". 

Nicht nur das Gutachten fürchtet "qualitative Einbußen": "Nicht zuletzt wird eine Fusion auf den Widerstand der Orchestermusiker stoßen". Sollte dies so sein, hat DIE LINKE im Wuppertaler Rat dafür großes Verständnis. Die Auswahl, wer von den insgesamt 160 Musikerinnen auf eine der 110 übrig bleibenden Planstellen gelangt, belastet die Zusammenarbeit. Denn ein Musiker, der nicht spielen darf, wird unzufrieden sein. Unter diesem Gesichtspunkt könnte es Herr Kamioka, dem erst kürzlich der Kulturpreis der Stadt angedient wurde, als Fußtritt empfinden, im Gutachten davon zu lesen, "die Besetzung der Position des künftigen Generalmusikdirektors ist völlig offen".

 

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