Gemeinsamer Antrag: Mehr Grün in der Stadt: Bäume, Dachbegrünung und Grünflächen

VO/1097/18/2-Neuf.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,


die Fraktionen von SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, DIE LINKE, FDP, AfW und die Gruppe der WfW,
beantragen, die Mitglieder des Hauptausschusses und des Rates mögen beschließen:


1. Die Verwaltung wird beauftragt, im Zuge von Neugestaltung, Umbau oder
Sanierungen von städtischen Flächen, Straßen oder Plätzen frühzeitig den Erhalt
vorhandener Bäume bei den Planungen und bei Ausschreibungen und
Wettbewerben intensiv zu prüfen. Bei unumgänglichen Baumfällungen sind die
Gremien zu informieren.


2. Die Verwaltung wird beauftragt, über notwendige Baumfällungen, die nicht in der
jährlichen Drucksache „Fällung von Einzelbäumen - Auslichtung von Grünanlagen
Waldpflegemaßnahmen“ aufgelistet sind, auch unter Nutzung der technischen
Möglichkeiten, die im Rahmen der digitalen Modellkommune Wuppertal geschaffen
werden, aktiv zu informieren.


3. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, inwieweit die Pflanzung von
Wildblumen auf städtischen Grünflächen großflächig möglich ist und ggf.
ehrenamtliche „Grünpaten“ für das Projekt gewonnen werden können. (Beschluss
des AfU vom 06.11.18)


4. Das Gebäudemanagement wird um eine Prüfung gebeten, welche städtischen
Gebäude sich für eine Begrünung von Dächern oder Fassaden eignen und zusätzlich
auch für Photovoltaik oder Solaranlagen.


5. Bei Neupflanzungen von Bäumen auf städtischen Flächen soll für ein gesundes
Wachstum darauf geachtet werden, dass grundsätzlich geprüft wird, ob die
Baumgruben nach Möglichkeit mit einer Standardgröße von mindestens 18Kubikmetern angelegt werden sowie es auf dem Von-der-Heydt-Platz bereits umgesetzt werden wird.


Begründung:

Bäume auf städtischen Flächen und Plätzen müssen besonderen Schutz genießen. In der Vergangenheit und in aktuellen Planungen ist es häufig vorgekommen, dass vorhandene Bäume gefällt wurden, wenn Sanierungen, Neugestaltungen oder Umbauten geplant und durchgeführt wurden. Beispiele sind die Umgestaltung von Schulhöfen und Spielplätzen sowie die Neugestaltung des Von-der-Heydt-Platzes. In Zukunft soll die Verwaltung bei Planungen, Ausschreibungen und Wettbewerben prüfen, ob die vorhandenen Bäume zu erhalten sind. Im Zusammenhang mit den Planungen zu einem barrierefreien Von-der-Heydt-Platzes in Elberfeld hat die Verwaltung den Fraktionen plausibel erläutert, dass der Erhalt der vorhandenen Bäume und eine Umplanung aus finanziellen und gestalterischen Gründen nicht mehr möglich sind. Die Neubepflanzung des Platzes mit sechs 8 Meter hohen Bäumen wird in Zukunft zu einer ökologisch wertvolleren Bepflanzung mit einer positiven Wirkung auf das Stadtklima führen und die Aufenthaltsqualität für die Bürger*innen erhöhen. Hier hätte nur eine vorzeitige Unterschutzstellung der Bäume und entsprechende Planungen einen Erhalt ermöglicht.
Im Zuge des Klimawandels und den Auswirkungen von Hitze- und Starkregenereignissen gewinnt die innerstädtische Begrünung stark an Bedeutung. Durch Stadtbäume, Dach- und Fassadenbegrünung, Grünflächen und Parks sowie Urban Gardening kann positiver Einfluss auf das Stadtklima genommen werden. Hohe Temperaturen können gesenkt und Versickerungsmöglichkeiten geschaffen werden.
Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf die Information der Bürger*innen über notwendige geplante Baumfällungen ist eine wichtige Aufgabe der Verwaltung, um das berechtigte öffentliche Interesse an Schutz und Pflege der Stadtbäume zu berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen


Klaus Jürgen Reese, SPD-Fraktion

Michael Müller, CDU-Fraktion

Anja Liebert/Marc Schulz, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Gunhild Böth/Gerd-Peter Zielezinski, Fraktion DIE LINKE

Alexander Schmidt, FDP-Fraktion

Ralf Wegener, AfW-Fraktion

Dorothea Glauner, Gruppe WfW