Gedenken in der Wenzelnbergschlucht 6. April 2014

Ratsfraktion DIE LINKE

In diesem Jahr wurde die Gedenkveranstaltun von der Stadt Wuppertal ausgerichtet.  

Frau Bürgermeisterin Schulz sprach im Namen der Stadt Wuppertal und Jochen Vogler für die VVN/BdA. Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Sedanstraße rekonstruierten die Ereignisse vom April 1945 und das Blasorchester der Bergischen Musikschule gestaltete die Gedenkveranstaltung musikalisch. 

Zum Abschluss sangen alle TeilnehmerInnen gemeinsam das Moorsoldatenlied.

Am 13. April 1945, wenige Tage vor der Befreiung der Städte Remscheid, Wuppertal, Langenberg,  und Solingen durch amerikanische Truppen, werden von der Gestapo 71 politische Gefangene des NS-Regimes aus Remscheider und Wuppertaler Gefängnissen geholt und auf Lastwagen in die Wenzelnbergschlucht bei Solingen-Landwehr gebracht. Dort werden sie brutal den Sandberg hinaufgetrieben und immer zu zweit an den Händen gefesselt. Danach müssen sie vor einer Grube niederknien und werden durch Genickschuss ermordet.

Die Exekution dauert etwa eine Stunde. Anwohner berichten von entsetzlichen Schreien, unterbrochen von Pistolenschüssen.

Die am Verbrechen Beteiligten schaufeln die Grube zu, ein Kommando wird beauftragt, letzte Spuren zu verwischen.

 Vier Tage später, am 17. April 1945, fahren drei von den Amerikanern mit Polizeiaufgaben betraute  Antifaschisten in die Schlucht. Das noch frische Grab ist sofort erkennbar. In einer Tiefe von ca. einen Meter stößt man auf die ersten Toten. Es sind – nach den bei ihnen gefundenen Ausweispapieren die Antifaschisten und Widerstandskämpfer Erich Lohmer und Hugo Breenkötter.

An der anschließenden Trauerfeier in Solingen-Ohligs müssen auf Befehl der Amerikaner 3000 Menschen teilnehmen. Nach der Befreiung vom Faschismus 1945 beginnen Untersuchungen und Vernehmungen – Das Fazit lautet: Das Verbrechen ist, wie viele weitere Verbrechen, bis zum heutigen Tag ungesühnt geblieben. 

Bedingt durch den nach 1945 rasch einsetzenden „Kalten Krieg“ dauerte es lange, bis nach zähen Bemühungen am Ort des Verbrechens eine würdige Grab- und Gedenkstätte errichtet werden konnte.

An ihr findet alljährlich an einem Sonntag im April eine Mahn- und Gedenkveranstaltung statt, die seit einiger Zeit gemeinsam von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA), und den Städten Langenfeld, Remscheid, Solingen und Wuppertal veranstaltet wird. Die Städte wechseln sich jährlich mit der Ausrichtung ab.