CDU und SPD verweigern Stellungnahme zur Orchesterfusion

Ratsfraktion DIE LINKE

Vor einigen Monaten präsentierte Kulturdezernent Matthias Nocke ein weitgehend von der Landesregierung finanziertes Gutachten, das die Möglichkeiten eines Zusammenschlusses der Bergischen Symphoniker mit dem Sinfonieorchester Wuppertal durchleuchtete. Eine Fusion würde erst in 10 bis 15 Jahren finanzielle Einsparungen bringen, aber bereits jetzt erhebliche Störungen der künstlerischen Qualität und erhebliche Mehraufwendungen (2,6 Mio. Euro pro Jahr für die drei Städte).

Die Mehrheit des Kulturausschusses aus SPD und CDU weigerte sich auf der Sitzung am 29. Juni, diese Fusionspläne offen abzulehnen. Das wurde damit begründet, dass die bergischen OberbürgermeisterInnen auf ein Gespräch mit der Ministerin warten.

In der Frage der Orchesterfusion "wird in unwürdiger Weise auf Zeit gespielt", befindet der kulturpolitische Sprecher der LINKEN im Rat, obwohl die Mehrheit im Landtag bereits signalisiert hat, dass man den Fehlbetrag für die Orchesterfusion nicht aus Landesmitteln zuzahlen wird.
"Diese Methode führt zu Qualitätsverlusten, da gute junge Musiker sichere Arbeitsplätze suchen werden." ist sich Bernhard Sander, der kulturpolitische Sprecher der LINKEN im Rat, sicher. Unter Haushaltsvorbehalt schreitet die Prekarisierung der KulturarbeiterInnen voran: bereits heute sind rd. 10 Prozent der Wuppertaler Orchester-MusikerInnen befristet, also prekär beschäftigt. Ein harmonischer Klangkörper kann unter solchen Umständen wohl schwer geformt werden.