Besser die Jugend besetzt leere Häuser als fremde Länder

Ratsfraktion DIE LINKE

Hausbesetzung Marienstraße 41

In der Nacht zum Sonntag besetzten  einige  WuppertalerInnen ein Haus in der Marienstraße. Die Polizei beendete  mit massiven Kräften die Besetzung.

Während des Einsatzes verweigerten zwar die meisten PolizeibeamtInnen das Gespräch, aber es wurde deutlich, dass „wir hier kein zweites AZ wollen, wenn die Gathe geräumt ist.“

Der unangemessene Polizeieinsatz dauerte noch bis um zwei Uhr morgens. Obwohl sich die aufgebrachten ÖlbergerInnen  längst zerstreut hatten, besetzte die Polizei mit 10 Mannschaftswagen und weiteren sieben Einsatzfahrzeugen die Nordstadt.

Für DIE LINKE stellt sich die Frage, auf wessen Initiative der Einsatz zurückgeht und welches Ziel er verfolgte?

Das Haus steht nach Auskunft von Nachbarn seit Jahren leer.

Die Immobilie gehört der DDT 38.VV GmbH, die über zwei weitere Immobilienzweckgesellschaften eine Tochter der insolventen Treveria Immobilienholding ist. Der Hauptgläubiger, die ABN AMRO Trustees LTD mit Sitz in London ist nun real Eigentümer der Immobilie und lässt sie durch eine Düsseldorfer Verwaltungsgesellschaft verwalten.

Ein Bewirtschaftungs- oder Verkaufsinteresse besteht nicht. Nach jetzigem Stand steht die Immobilie mit 140.000 € in der Bilanz, weit über ihrem tatsächlichen Marktwert, der höchstens bei 50.000 € liegen dürfte. Bei einem Verkauf würde also der Gläubiger die ABN AMRO einen Verlust realisieren. Dementsprechend lässt man lieber die Immobilie vergammeln, um Bilanzen zu schönen. Millionenfach und weltweit praktiziert werden auf diese Art und Weise Finanz- und Immobilienkrisen produziert, zuletzt 2008.

Versuche von Privatleuten, die an dem Objekt Interesse bekundeten, wurden abgewiesen. Diese Art Immobilienspekulation ist kein Einzelfall in Wuppertal.

Auch in der Nordstadt verfallen entmietete Gebäude. "Die Sozialpflichtigkeit des Eigentums spielt offenbar keine Rolle", beobachtet der städtebaupolitische Sprecher der Ratsfaktion DIE LINKE, Bernhard Sander. 

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