Einrichtung von bilingualen Zweigen an Wuppertaler Schulen

Antrag zur Ratssitzung, 7. Mai 2012

VO/0241/12

der Ausschuss für Schule und Bildung bittet die Verwaltung,

sich umgehend mit den Eltern der griechischen Schulen zu beraten, ob bilinguale Zweige gewünscht sind:

 

wie viele Schülerinnen und Schüler in solche bilingualen Zweige überwechseln würden;

auf der Grundlage der bestehenden Quantitäten in den griechischen Schulen eine fiktive Schulentwicklungsplanung als Hochrechnung weiterer Planungen vorzulegen, die sich an den bestehenden Standorten orientieren soll;

sich mit den Wuppertaler Schulen zu beraten, welche eine solche Chance nutzen möchte;

dem Rat über die Ergebnisse von 1-4 zu berichten und/oder

geeignete Schulstandorte vorzuschlagen.

 

Sehr geehrte Frau Warnecke,

 

der Ausschuss für Schule und Bildung bittet die Verwaltung,

sich umgehend mit den Eltern der griechischen Schulen zu beraten, ob bilinguale Zweige gewünscht sind:

  1. wie viele Schülerinnen und Schüler in solche bilingualen Zweige überwechseln würden;
  2. auf der Grundlage der bestehenden Quantitäten in den griechischen Schulen eine fiktive Schulentwicklungsplanung als Hochrechnung weiterer Planungen vorzulegen, die sich an den bestehenden Standorten orientieren soll;
  3. sich mit den Wuppertaler Schulen zu beraten, welche eine solche Chance nutzen möchte;
  4. dem Rat über die Ergebnisse von 1-4 zu berichten und/oder
  5. geeignete Schulstandorte vorzuschlagen.

 

Begründung:

Die griechische Regierung hat im Rahmen der Ausgabenkürzungen für den Staatshaushalt Ende 2011 beschlossen, die griechischen Lyzeen im Ausland ab Schuljahr 2012/13 auslaufend zu schließen. Von diesen Beschlüssen sind auch viele Wuppertaler Eltern und ihre Kinder betroffen, da  in Wuppertal eine griechische Grundschule sowie ein Gymnasium und ein Lyzeum bestehen.

Das griechische Schulsystem beginnt mit der Grundschule (Klasse 1-6), wird fortgeführt mit dem Gymnasium (Klasse 7-9) und führt mit dem Lyzeum (Klasse 10-12) zum Hochschulabschluss. Wird das Lyzeum, wie angekündigt, geschlossen, so müssen die Abgänger/innen des griechischen Gymnasiums ihre Schulpflicht im NRW-Schulsystem fortsetzen. Da das griechische Schulsystem keine Anschlüsse an das NRW-Schulsystem bietet - weder in der Schulstruktur noch in den Lehrplänen, haben die Eltern große Sorgen um die Schullaufbahn ihrer Kinder; die derzeitigen Abgänger/innen müssten in die Hauptschule überwechseln.

Wenn eine vollständige griechische Schullaufbahn aber demnächst nicht mehr vom griechischen Staat in Wuppertal angeboten wird, ist davon auszugehen, dass Eltern, die den Erhalt der natürlichen Mehrsprachigkeit ihrer Kinder durch den Besuch einer griechischen Schule erreichen wollen, ihre Kinder nicht mehr an den Auslandsschulen einschulen werden, sondern ihre Kinder direkt in Regelschulen des Landes anmelden werden.

Dieser Zeitpunkt eröffnet die historische Chance, für den Erhalt der natürlichen Mehrsprachigkeit der Kinder aus und in Wuppertal mehr zu tun als bisher:

In NRW gibt es die Möglichkeit, an allen Schulformen bilinguale Zweige einzurichten,

- in denen sowohl in griechischer wie in deutscher Sprache alphabetisiert wird (Grundschule),

- in denen neben den Regelfächern auch Neugriechisch obligatorisch ist sowie

- einige Sachfächer nach NRW-Lehrplänen in griechischer Sprache unterrichtet werden.

Als Beispiel dafür kann auf die Erfolge des Leibniz-Gymnasiums in Düsseldorf verwiesen werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Helin Argav

Mitglied im Ausschuss für Schule und Bildung