Antrag Kaufhof-Gebäude als Schulstandort ausschließen

Antrag zu den Sitzungen Ausschuss für Schule und Bildung, 12.6.24 und Rat, 1. 7.24

VO/0713/24

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Frau van der Most,

der Ausschuss für Schule und Bildung, der Hauptausschuss und der Rat der Stadt Wuppertal mögen beschließen:

Der Rat der Stadt Wuppertal erkennt die pädagogischen Einwände der Lehrerinnen und Lehrer der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule an und schließt das Gebäude der ehemaligen Galeria Kaufhof als Schulstandort aus.

Begründung:

Die Prüfung des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes als potenzieller Schulstandort offenbart erhebliche pädagogische und sicherheitsrelevante Bedenken:

Die zentrale Lage im hochfrequentierten Stadtzentrum birgt zahlreiche Ablenkungen durch umliegende Geschäfte und Gastronomie, die den Bildungsfokus der Schüler*innenbeeinträchtigen können.Die Lärmbelastung durch den städtischen Verkehr und die starke Präsenz von nicht jugendgerechten Angeboten wären eine Beeinträchtigung für das Lernumfeld der Schüler*innen. Die Sicherheit der Schüler*innen wäre durch den intensiven Straßenverkehr gefährdet. Zusätzlich verschärfen unzureichende Möglichkeiten zur Evakuierung im Notfall die bestehenden Sicherheitsrisiken.

Die notwendige Nähe zu Kooperationspartnern im Quartier Ostersbaum würde ebenso entfallen, was langjährige Bildungsprojekte und bestehende Gemeinschaftsbindungen gefährdet. Ausreichende Grünflächen, die in der geplanten Umgebung völlig fehlen, sind für den Ausgleich und die psychische Gesundheit der Schüler*innen unerlässlich. Fehlende Rückzugsmöglichkeiten in einer hektischen Innenstadtumgebung können zu verstärktem Stress und einem Konfliktpotenzial zwischen Schüler*innen und Passanten führen.

Besonders für eine Schule mit Sozialindex 8, die auf ein ruhiges und förderliches Lernumfeld angewiesen ist, erscheint dieser Standort ungeeignet. Ein Umzug in das Kaufhof-Gebäude würde somit nicht nur die pädagogischen Bemühungen der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule erheblich behindern, sondern auch zur Verstärkung sozialer Ungleichheiten beitragen und sollte daher entschieden abgelehnt werden.

Es erscheint unmöglich, dass die Lehrerinnen und Lehrer in diesem Gebäude und in diesem Umfeld ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag gemeinsam mit den Kindern, Jugendlichen und Eltern erfüllen können.

 

Mit freundlichen Grüßen

Till Sörensen-Siebel, Mitglied im Ausschuss für Schule und Bildung

Susanne Herhaus  Gerd-Peter Zielezinski

              Fraktionsvorsitzende