TOP 11.8 Private Investitionsflächen im Rahmen der städtebaulichen Neuordnung Döppersberg/Hauptbahnhof

Ratssitzung 18. November 2013

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren,

die Verwaltungsvorlage über das Investorenprojekt zeigt, dass es durchaus möglich ist, im Projekt wesentliche  Änderungen umzusetzen, ohne die Fördermittel zu gefährden. Während die Verwaltung gegenüber den WuppertalerInnen die ursprüngliche Konzeption  als unabänderlich darstellt, ist sie bereit auf die Veränderungswünsche des privaten Investors einzugehen.

Die wesentlichen Veränderungen zur ursprünglichen Planung bestehen darin:

1. den Investorenkubus 23 m gegen Westen zu verlegen.

2. eine zusätzliche Geschäftsbrücke , einschließlich Bebauung, über die B7

3. ein Baufeld unter Einbeziehung des ehemaligen Infocenters

 

Diese Veränderungen ergeben für den Investor durchaus einen Sinn, so werden die PassantInnenströme aus der Fußgängerzone der Elberfelder Innenstadt vorbei an den  neugeschaffenen Ladenlokalen in den Investorenkubus gelenkt.

Die neue Lage des Investorenkubus läuft allerdings der ursprünglichen Zielsetzung des Projektes zuwider, der zufolge die alten Bahnhofsgebäude, der Hauptbahnhof und das Gebäude der ehemaligen Bundesbahndirektion den gesamten Bereich des Vorplatzes dominieren sollten.

Die Lage und die Fassadengestaltung des geplanten Investorenkubus werden dazu führen, dass nicht mehr die Bundesbahngebäude, sondern der Kubus diesen Bereich dominiert. Für Teile der Innenstadt wird er die Sicht auf die historischen Bauten verdecken. Und wenn man aus dem Bahnhof tritt, versperrt der Kubus die Sicht auf die Stadt.

Bedauerlich ist es, dass der Besitzer des Gebäudes der ehemaligen Bundesbahndirektion nicht in die Planung einbezogen wurde.

Dies ist deshalb bedauerlich, weil das Gebäude ein Schmuckstück ist und nur dann in einem guten Zustand erhalten werden wird, wenn der Eigentümer es  gewinnbringend vermarkten kann.

 

Die  Planungsvorgaben des Investors Signature Capital bestimmen das Projekt, es kann nichts mehr verändert werden. Die Zustimmung zu den privaten Investitionen wird dazu führen, dass das Projekt Döpperberg–Umbau in jeder finanziellen Höhe umgesetzt werden muss, weil Alternativplanungen aufgrund der Zusagen an den privaten Investor unmöglich gemacht werden.

Der Investor wird darauf drängen, dass die Stadt ihm so schnell wie möglich die angemeldeten Bauflächen zur Verfügung stellt.

Deshalb wird die Vollsperrung der B7 erforderlich.

Der Investor ist in einer sehr starken Position, da er als einziger Bewerber ein konkretes Vorhaben vorgestellt und ein verbindliches Angebot abgegeben hat.

Festzustellen ist, dass die Bereitschaft im Rahmen des Leuchtturmprojekts zu investieren mehr als überschaubar war und ist.

Aufgrund seiner exklusiven Stellung wird der Investor sich deshalb in allen entscheidenden Fragen durchsetzen.

DIE LINKE wird gegen die Vorlage stimmen, da mögliche kostensparende Alternativplanungen aufgrund verbindlicher Zusagen an den Investor unmöglich gemacht werden sollen. Mit einer Zustimmung wird der Verwaltung ein Freibrief erteilt, den Döppersberg-Umbau in jeder finanziellen Höhe umzusetzen.

Zudem halten wir es für einen Irrglauben, dass wenn Einkaufsflächen massiv vergrößert werden, auch entsprechend mehr gekauft wird. Da die Kaufkraft begrenzt ist, kann der mögliche Erfolg  der neuen Geschäftslage Döppersberg nur zu Lasten anderer innerstädtischer Lagen gehen.

 

Vielen Dank