Wird das Tanztheater zum Opfer der BUGA?
Stellungnahme des Linken Bündnis im Rat zum Abgang des Pina-Bausch-Intendanten
Der Intendant des Tanztheater Pina Bausch löst vorzeitig seinen Vertrag – „in gegenseitigem Einvernehmen“ wie es vielsagend in solchen Fällen oft heißt.
Eine Entscheidung über die Nachfolge kann „erst erfolgen, wenn der Stadtrat eine abschließende Entscheidung zum Bau des Zentrums getroffen hat“, also 2026; so zitiert die WZ den Kulturdezernenten.
„Künstler sind keine Politiker aber durchaus sensible Menschen. Mit dem Abgang macht Herr Charmatz klar, dass er in der geplanten Doppelfunktion als Gründungsintendant und künstlerischer Leiter offenbar nicht gewollt ist und an die Realisierung des Umbaus nach dem geplanten Entwurf nicht mehr glaubt“, stellt Salvador Oberhaus fest, der Die Linke im Kulturausschuss vertritt.
„Ministerialbedienstete, Juristen und Politiker mit der Größe, nicht unbedingt auf Parteiwünschen zu bestehen, werden nach der Kommunalwahl kaum noch Mehrheiten im Stadtrat organisieren können, die angesichts der Finanznot der Stadt den Wiederaufbau des Theaters an der Kluse in der geplanten Konzeption verantworten wollen“, prognostiziert Gerd-Peter Zielezinski, der Fraktionsvorsitzende des Linken Bündnisses im Rat. Nach dem die CDU von ihrer Ablehnung der BUGA abgerückt ist und mit der erwartbaren Verstärkung völkisch-identitärer Kulturfeindlichkeit im neuen Rat verschieben sich die Kräfteverhältnisse zugunsten der BUGA, über die sich die SPD und der scheidende Oberbürgermeister Schneidewind einig geworden sind.
„Herr Charmatz scheint diese Entwicklung zu antizipieren und will an dieser Beerdigung des preisbekrönten Tanztheater-Umbaus nicht mittun. Die Hoffnung, dass damit Geld für soziale Investitionen frei würden, sollte niemand haben“, schlussfolgert Bernhard Sander, der kulturpolitische Sprecher des linken Bündnisses im Rat.