Resolution Osterholz

Antrag zur Ratssitzung 17. Juni 21

VO/0934/21

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Hauptausschuss und Rat der Stadt Wuppertal mögen beschließen:

Der Rat der Stadt bedauert und kritisiert die Entscheidung der Bezirksregierung, der Firma Oetelshofen die Genehmigung zur Haldenerweiterung erteilt zu haben. Durch diesen Beschluss werden ab Oktober im Osterholz 50 000 m² Wald und damit zum Teil über 70jährige Buchen zur Rodung freigegeben. Die Bürger*innen in Wuppertal und im Kreis Mettmann verlieren dadurch einen großen Teil eines Naherholungsgebiets und gewachsenen Biotops. Dieser Verlust ist endgültig und wird den nachfolgenden Generationen aufgebürdet.

Der Rat der Stadt bedauert, sich in der Vergangenheit nicht konsequent für den Erhalt des Waldes eingesetzt und auf eine kritische Stellungnahme zur geplanten Haldenerweiterung verzichtet zu haben.

Der Rat der Stadt kritisiert die dauernden Versuche der Geschäftsführung der Firma Oetelshofen, die Bürgerinitiative „Osterholz bleibt“ und die Aktivist*innen der Baumbesetzungen, die sich für den Erhalt des Waldes einsetzen, zu kriminalisieren.

Der Rat der Stadt bedauert, dass die Versuche, zwischen der Bürgerinitiative „Osterholz bleibt“, den Baumbesetzer*innen, dem Oberbürgermeister, der Stadt Wuppertal und der Firma Oetelshofen zu vermitteln und eine ökologisch gesunde Lösung zur Erhaltung des Waldes zu erzielen, gescheitert sind, da alle Alternativlösungen von den Kalkwerken abgelehnt wurden.

Der Rat der Stadt Wuppertal erklärt sich eindeutig für Klima-, Umwelt- und Artenschutz. Auf dieser Grundlage bemüht er sich um die Entwicklung von Alternativkonzepten, die eine Teilrodung des Osterholzes verhindern. In einer Zeit, in der sich die Klimakrise immer weiter zuspitzt, kann es nicht sein, dass Wald als unverzichtbarer CO2-Speicher und grüne Lunge Profitinteressen geopfert wird.

Der Rat der Stadt greift die Forderung der Bürgerinitiative für die Einrichtung eines Runden Tisches auf. Er fordert den Oberbürgermeister der Stadt zur Einrichtung eines solchen öffentlichen Runden Tisches auf, wo ernsthafte Alternativlösungen erarbeitet werden können.

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Herhaus                          Gerd-Peter Zielezinski

                       Fraktionsvorsitzende