Kürzungen bei Projekt SHE: Ratsmehrheit nicht an Hilfe interessiert
In der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familie und Gesundheit wurde eine Weiterfinanzierung des Projekts SHE – Soziale Hilfe Erleben in Form einer freiwilligen Zuschusszahlung für die Jahre 2024 und 2025 zu Gesamtkosten in Höhe von 317.838,24 Euro pro Jahr beschlossen.
„Die Finanzierung durch die Stadt wurde nötig, da für dieses Projekt Bundesmittel wegfallen. Würde die Stadt nicht einspringen wären Frauen und Kinder die Opfer von Einsparungen der Bundesregierung im Sozialen Bereich“, erklärt Susanne Herhaus, Vorsitzende der Fraktion Linkes Bündnis Wuppertal, „SHE ist ein wichtiges, vielfältiges psychosoziales Angebot für Frauen in extrem belastenden Lebenssituationen. Es verwundert daher, dass sich SPD, FDP und Freie Wähler bei Abstimmung über die städtische Finanzierung des Projekts nur enthalten haben. Aber der Ergänzungsantrag der CDU ist ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen und der Einrichtungen, die das Projekt tragen. Durch den gestern beschlossenen CDU- Antrag werden Maßnahmen- und Unterstützungsangebote nur noch für dieses Jahr und stark gekürzt finanziert. Der Änderungsantrag zeugt entweder von Unkenntnis über die vielfältigen schweren Problemlagen oder gar von Ignoranz, den betroffenen Frauen und ihren Kindern gegenüber. Die Arroganz, mit der die CDU ihren Antrag nicht einmal begründen wollte, zeigt, wie egal ihnen die Betroffenen sind.“
Durch die gezielten Beratungs- und Unterstützungsangebot von SHE verbessern sich die individuellen Lebenssituationen der meisten teilnehmenden Frauen.
„Vom Rat der Stadt hatten wir uns mehr Solidarität und Einsatz für Frauen erwartet, die mit ihren Problemen oft nicht gesehen werden. Besonders nach dem gemeinsamen Appell an die Landesregierung zur finanziellen Unterstützung von Frauenberatungsstellen,“ betont Herhaus.
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