Anfrage Kostenvergleich von „Clean-Air-Asphalt„ versus „Tempo-30“-Zonen
VO/0066/25
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
zurzeit gibt es einen erbitterten Meinungsstreit darüber, wie eine effektive Lärm- und Abgasreduzierung in Wuppertals Innenstädten aussehen könnte.
Darüber, dass die Verkehrsbelastung in den eng bebauten Wohngebieten zu hoch ist, gibt es wohl am wenigsten Differenzen. Es sind die Vorschläge, auf welche Art und mit welcher Technik diese Belastungen effektiv reduziert werden könnte.
Während die Verwaltung begründet darlegt, warum „Flüster- oder Clean-Air-Asphalt“ für die innerstädtische Anwendung u.a. wegen der relativ kurzen Lebensdauer nicht geeignet ist und daher die Einrichtung von „Tempo-30“-Zonen favorisiert, wird dieser Vorschlag von einer gegenwärtigen Ratsmehrheit rigoros abgelehnt, denen offensichtlich der ungestörte (schnelle!) Verkehrsfluss des MIV wichtiger ist. Dabei ist inzwischen vielfach bewiesen, dass „Tempo-30“-Zonen (bei diszipliniertem Verhalten aller Verkehrsteilnehmer!) den Verkehrslärm und die Abgasbelastung wirksam reduzieren und auch der Verkehrsfluss nicht wesentlich beeinträchtigt wird
Wir möchten daher im Rahmen einer realistischen Berechnung in Erfahrung bringen, wie sich die Kosten von lärm- und abgasreduzierendem Asphalt im Vergleich zur Einrichtung einer „Tempo-30“-Zone oder einer „Tempo-40“-Zone verhalten.
Es wäre gut, wenn dieser Vergleich anhand der gerade vor einigen Wochen fertig gestellten Erneuerung der Fahrbahndecke auf der Erbschlöer Straße in Ronsdorf mit „Clean-Air-Asphalt“ vorgenommen würde. Für diese Straßenbaumaßnahme wurde bekanntlich eine Summe in Höhe von 880.000 Euro beschlossen und bewilligt.
Wir haben daher nachfolgende Fragen:
- Wie hoch wären die Kosten für die Erneuerung einer normalen Asphaltdecke und die Einrichtung einer „Temopo-30“-Zone auf der Erbschlöer Straße ausgefallen?
- Wie hoch waren die Kosten für die Einrichtung der „Tempo-40“-Zonen auf der Briller Straße und dem Steinweg?
- Wann hat es die letzte offizielle Geschwindigkeitsmessung im Stadtgebiet gegeben und als wie hoch hat sich die daraus resultierende Durchschnittsgeschwindigkeit erwiesen?
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Herhaus Gerd-Peter Zielezinski
Fraktionsvorsitzende
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