Anfrage Wirtschaftlichkeitsberechnungen Projekt Seilbahn

Anfrage zur Sitzung des Verkehrsausschusses, 27. April 2017

VO/0306/17

In den Anlagen zur Beschlussvorlage VO/2025/17 "Projekt Seilbahn – Grundsatzbeschluss" sind unter Anderem Wirtschaftlichkeitsberechnungen für den Betrieb der Seilbahn enthalten, die zu einem erheblichen Teil auf Angebotskürzungen im Busverkehr im Umfang von rund 1,9 Mio. Euro pro Jahr basieren. Hierbei fällt auf, dass auch Angebotsreduzierungen in Ansatz gebracht wurden, die offensichtlich in keinerlei Zusammenhang mit dem Bau einer Seilbahn stehen, da sie Linien(abschnitte) betreffen, die keine Parallelverkehre zur Seilbahn darstellen. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Veränderungen:

VO/0306/17

Sehr geehrter Herr Dittgen,

in den Anlagen zur Beschlussvorlage VO/2025/17 "Projekt Seilbahn – Grundsatzbeschluss" sind unter Anderem Wirtschaftlichkeitsberechnungen für den Betrieb der Seilbahn enthalten, die zu einem erheblichen Teil auf Angebotskürzungen im Busverkehr im Umfang von rund 1,9 Mio. Euro pro Jahr basieren. Hierbei fällt auf, dass auch Angebotsreduzierungen in Ansatz gebracht wurden, die offensichtlich in keinerlei Zusammenhang mit dem Bau einer Seilbahn stehen, da sie Linien(abschnitte) betreffen, die keine Parallelverkehre zur Seilbahn darstellen. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Veränderungen:

–   Taktausdünnung der Linien CE64 und CE65 auf der verbleibenden Strecke Schulzentrum Süd – Solingen bzw. Sudberg von bisher 20' auf 30'

–   Bündelung des Verkehrsangebots zum Mastweg und nach Remscheid durch Modifikation der Linie 615 und Entfall der Linie 635, damit verbunden Reduzierung von bisher insgesamt 6 auf 4 (HVZ) bzw. nur noch 2 Fahrten pro Stunde

–   Taktausdünnung der Linie 623 auf dem Streckenabschnitt Hbf – Arrenberg von bisher 20' auf 30'

–   Taktausdünnung der Linie 625 auf dem Streckenabschnitt Schulzentrum Süd – Berghausen außerhalb der HVZ von bisher 20' auf 30'

 

Wir bitten die WSW um Auskunft,

–   aus welcher Logik diese von einer Entscheidung für oder gegen die Seilbahn völlig unabhängigen Angebotsveränderungen in die Wirtschaftlichkeitsbewertungen der Seilbahn einbezogen wurden;

–   zu welchen abweichenden Ergebnissen die Wirtschaftlichkeitsberechnungen ohne Berücksichtigung der genannten nicht an die Errichtung der Seilbahn gebundenen Angebotsveränderungen führen würden;

–   ob und in welchem Umfang sich für die nördlichen Streckenabschnitte der betroffenen Linien (ab Hbf Richtung Uellendahl – Raukamp und darüber hinaus) weitere Angebotsreduzierungen ergeben und diese gegebenenfalls ebenso sachfremd in die Wirtschaftlichkeitsberechnungen eingeflossen sind.

Bei den übrigen (sachlich nachvollziehbaren) Angebotsreduzierungen auf den zur Seilbahn parallelen Streckenabschnitten des Busnetzes wird deutlich, dass zugunsten der verbesserten Bedienung der beiden Haltestellen Universität und Schulzentrum Süd durch die Seilbahn etwa 25 Bushaltestellen abseits dieser Stationen von teils gravierenden Angebotskürzungen betroffen sind. Hier sind insbesondere die Bereiche Sandhof / Jägerhofstraße, Fuhlrottstraße / Im Johannistal, Klever Platz / Cronenberger Straße und Ravensberger Straße / Dürrweg zu nennen.

Hierzu ergeben sich folgende Fragen:

–   In welcher Größenordnung liegen die Einwohnerzahlen im Umfeld derjenigen Haltestellen, an denen sich das Verkehrsangebot verschlechtern wird?

–   Gibt es relevante Zielpunkte (z.B. Arbeits- und Ausbildungsstätten, Einkaufsmöglichkeiten) im Einzugsbereich dieser Haltestellen und wie viele Personen wären damit zusätzlich durch die Angebotskürzungen betroffen?

–   Inwieweit sind die Verschlechterungen im Busverkehr in die Fahrgastprognosen eingeflossen, die der Wirtschaftlichkeitsberechnung und der volkswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Bewertung zugrunde liegen, und wie stellen sich diese in konkreten Fahrgastzahlen dar?

–   Wie ist das zahlenmäßige Verhältnis zwischen den durch Kürzung des Busverkehrs negativ und den durch verkehrliche Vorteile der Seilbahn positiv betroffenen Bevölkerungs- und Fahrgastgruppen?

 Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Pauli

Mitglied im Verkehrsausschuss

Hier die Antwort der Verwaltung