Die neue Kita an der Staubenthaler Straße soll nach Rudolf Carnap benannt werden.

Jürgen Köster, Bezirksvertreter DIE LINKE, BV Ronsdorf

Sehr geehrter Herr Scheuermann-Giskes,

hiermit beantrage ich anlässlich des bevorstehenden Geburtstages von Rudolf Carnap am 18. Mai 2016, eine Straße oder ein öffentliches Gebäude in Ronsdorf nach Rudolf Carnap zu benennen. Sein Lebenswerk verdient es, endlich gewürdigt zu werden, und ich würde mich freuen, wenn die Bezirksvertretung meinem Ansinnen folgt.

Ich stelle daher den Antrag, die Bezirksvertretung Ronsdorf möge beschließen:

Die geplante neue Kita an der Staubenthaler Straße soll nach Rudolf Carnap benannt werden.

Begründung:

Rudolf Carnap wurde am 18. Mai 1891 in Ronsdorf geboren. Sein Geburtshaus – die „Villa Carnap“ steht noch heute In der Krim.

Er besuchte das Humanistische Gymnasium in Barmen, erlernte schon mit 14 Jahren die Sprache „Esperanto“ und distanzierte sich zunehmend innerlich von der starken Religiosität seiner Eltern. Sein Abitur machte er in Jena. Dort studierte er anschließend Mathematik, Physik und Philosophie. Er nahm als Soldat am 1. Weltkrieg teil, wurde verwundet und für Tapferkeit ausgezeichnet. Doch aufgrund seiner grausamen Erlebnisse an der Front nahm er später eine kritische Haltung gegenüber Krieg, Militarismus, Nationalismus und Chauvinismus ein und wurde Mitglied der USPD.

Rudolf Carnap setzte nach Kriegsende sein Philosophiestudium fort. 1921 promovierte er mit der Arbeit „Der Raum“, habilitierte dann 1926 mit seinem ersten Hauptwerk „Der logische Aufbau der Welt“ an der Wiener Universität. Dort war er bis 1931 als Privatdozent tätig und nahm maßgeblich an den Diskussionen des „Wiener Kreises“ teil. Von 1931 - 1935 hatte er eine Professur für Naturphilosophie an der Deutschen Universität in Prag inne.

1936 emigrierte Rudolf Carnap in die USA, wo er an der University of Chicago, der Princeton University und an der Uni in Los Angeles Professuren innehatte. Doch er mischte sich auch politisch ein, unterstützte aktiv die Bürgerrechts- und die Anti-Vietnam-Bewegung.

Er starb nach einem erfüllten Leben am 14. September 1970 im kalifornischen Santa Monica.

Jürgen Köster, Bezirksvertreter