Sondersitzung Hauptausschuss Pädagogische Hochschule auf der Hardt am 8. Februar 2021

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren,

DIE LINKE im Rat schließt sich den dringenden Forderungen der Initiative zur Sicherung der Gebäude und der vorhandenen Kunstwerke an.

Alle in der alten Pädagogischen Hochschule befindlichen Kunstwerke werden sachgerecht an Ort und Stelle gesichert.

Alle Kunstwerke werden, soweit noch nicht geschehen, dokumentiert.

Die Sicherung der Kunstwerke vor Ort, sollte unverzüglich geschehen, da ja der Abriss der Gebäude vom Oberbürgermeister gestoppt wurde. Es gibt also keinen Grund mehr, die Kunstwerke den Gebäuden zu entnehmen.

Konkret geht es um die Naturholzwand (Ernst Oberhoff) und das Steinrelief im Hörsaalgebäude, da das Figurenrelief von Ludwig Gies gesichert und alle anderen Objekte laut GMW nicht mehr vorhanden sind. Sollte die Verwaltung verbindlich erklären, dass sie – wie von uns beantragt – verfahren wird, werden wir den diesbezüglichen Antrag zurückziehen.

DIE LINKE hat auf der Ratssitzung am 2. November Folgendes beantragt:

Die Verwaltung beauftragt ein zusätzliches, unabhängiges Gutachten zur Asbest/Schadstoffbelastung der Gebäude der ehemaligen Pädagogischen Hochschule auf der Hardt. Das Gutachten sollte folgende Fragen beantworten:

Wie groß sind Umfang und Kosten für die Herrichtung der Gebäude, damit sie weiterhin als Ersatzstandort für Schulen nutzbar sind?

Welche Maßnahmen in Bezug auf  Asbest-/Schadstoffbelastung sind in diesem Zusammenhang unbedingt erforderlich?

Wie lange dauern diese und mit welchen Kosten sind sie verbunden?

Bis zur Vorlage dieses Gutachtens gilt ein Moratorium für die Asbestsanierung der Gebäude.

Dies wurde mit großer Mehrheit vom Rat abgelehn

Mit der Begründung:

  1. Die Expertise des Gebäudemanagements ist völlig ausreichend.
  2. Es darf keinen weiteren Zeitverzug geben. Die Ersatzschule muss im neuen Schuljahr bezogen werden können.

Eine Bemerkung zur Expertise erübrigt sich eigentlich-

die Planungen des GMW haben ins Chaos geführt.

Dies gilt auch für den Zeitplan.

Richtig ist, dass das Johannes-Rau- Gymnasiums und die Gesamtschule Else-Lasker-Schüler dringend saniert werden müssen. In diesem Zusammenhang stellt sich doch die Frage, warum die Ersatzschulen unbedingt auf einem bebauten Gelände errichtet, deren Gebäude vor dem Abriss noch aufwendig asbestsaniert werden müssen.

Ein leerstehender Platz, auf dem Container, Baurecht vorausgesetzt, ohne Herrichtung sofort aufgestellt werden könnten, wird aus politischen Gründen nicht einmal geprüft.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister und sehr geehrte Damen und Herren,

sie erinnern sich, wir sind alle von der Wuppertalbewegung angeschrieben worden:

„Nun wollen wir aber ja nicht verhindern, sondern sinnvolle Lösungen finden“, erklärt die Bewegung und unterbreitete einen konstruktiven Vorschlag. Um die beiden Optionen „Wiederherrichtung für den Schulbetrieb“ und „Abriss mit Containerlösung“ bewerten zu können, schlägt sie die Erstellung eines Gutachtens durch einen unabhängigen Fachgutachter vor.

Dieses großzügige Angebot sollte endlich angenommen werden!

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es durchaus hilfreich sein kann, neben der Bewertung des GMW noch ein unabhängiges Gutachten als Entscheidungshilfe zur Hand zu haben.

Dies gilt auch für die Einschätzung des GMW, dass eine Nutzung als Ersatzschule nur dann möglich sei, wenn nur noch von der alten Gebäudesubstanz das nackte Mauerwerk übrig bleibt. Ob diese Einschätzung richtig ist, sollte durch ein unabhängiges Gutachten geprüft werden.

Die laufende Asbestsanierung findet vor dem Hintergrund des Ratsbeschlusses statt, der einen Abriss der Gebäude vorsah. Dieser Beschluss wurde aufgehoben.

Es ist nun zu befürchten, dass die jetzige Schadstoffsanierung den Zustand der Gebäude unnötig beeinträchtigt, so dass dann eine Weiternutzung der Gebäude aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt werden kann.

Sehr geehrte Damen und Herren,

nutzen Sie die heutige Entscheidung für ein unabhängiges Gutachten und den vollständigen Abriss-Stopp, damit der weitere Umgang mit den Gebäuden auf der Hardt auf solidere Füße gestellt werden kann, als bisher durch das GMW geschehen.

Denn nur so kann man dem Wunsch des Elberfelder Bezirksbürgermeisters Thomas Kring entsprechen, die Abrisspläne der ehemaligen Pädagogischen Hochschule ernsthaft Infrage zu stellen. (WZ Mo.1.2.21 S.22)

Vielen Dank